Unterstützt Kamala Harris Bidens geheime Atomkriegsstrategie?

Zwei Entwicklungen im August bestätigen die Warnungen, die Experten bei den wöchentlichen Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) seit Wochen aussprechen: Die Verfechter der unipolaren Ordnung haben die Welt auf den Weg zum Dritten Weltkrieg gebracht. Da ist zum einen der Einmarsch der ukrainischen Streitkräfte in die russische Provinz Kursk am 6.8., der von NATO-Staaten gefördert, geplant und möglicherweise mit Soldaten vor Ort unterstützt wurde, und zum anderen die Veröffentlichung eines Artikels in der New York Times mit der Überschrift „Bidens genehmigte geheime Nuklearstrategie konzentriert sich auf die chinesische Bedrohung“ (s.o.).

Da der Präsidentschaftswahlkampf in vollem Gange ist, fragt man sich, warum noch niemand die demokratische Kandidatin Kamala Harris gefragt hat, ob sie diese neue Strategie mitträgt. Immerhin ist sie Joe Bidens Vizepräsidentin. In ihrem bisher einzigen direkten Interview wurde das Thema nicht einmal angesprochen, aber sie hat wiederholt betont, daß sie hinter der Kriegspolitik in der Ukraine steht und Bidens Kurs unterstützt. Sie verteidigt Präsident Selenskyj und hat ihn sechsmal getroffen, und sie lobt die NATO in den Himmel und erklärt: „Amerika kann sich nicht zurückziehen, wenn es darum geht, Rußland entgegenzutreten.“

Im Gegensatz dazu hat Trumps Wahlkomitee die Kriegsgefahr angesprochen, und er selbst beteuert, er könne den Krieg „innerhalb von vierundzwanzig Stunden beenden“. Trump sagte dem ungarischen Ministerpräsidenten Orban – dessen Friedensinitiative die EU- und NATO-Spitze in Panik versetzt hat -, er würde das Problem am Tag nach seiner Wahl lösen. Er warnt auch, Bidens Politik könne einen Atomkrieg auslösen (was die meisten Medien als angebliche Anbiederung an Putin abtun).

Doch inmitten der gestiegenen Gefahr wird mit der offiziellen Unterstützung Trumps durch zwei prominente Ex-Demokraten das Schweigen zu dem Thema gebrochen. Robert F. Kennedy Junior unterstützte Trump am 23.8. und äußerte seine Sorge, daß die Regimewechsel-Politik von Biden und Harris gegen Rußland zu einem Atomkrieg führen kann (vgl. SAS 35/24). Er betonte richtig: „Die winzige Ukraine ist ein Stellvertreter in einem geopolitischen Kampf, der durch die Ambitionen der US-Neocons für die amerikanische globale Hegemonie ausgelöst wurde.“ Die ehemalige demokratische Präsidentschaftskandidatin Tulsi Gabbard argumentierte drei Tage später in ihrer Unterstützungserklärung für Trump ähnlich: „Wir stehen kurz vor einem Atomkrieg. Deshalb unterstütze ich Donald Trump. Er wird uns vor dem Krieg bewahren.“

Tatsache ist, daß die verrückte Idee, einen Atomkrieg zu führen und zu gewinnen, Teil des strategischen Denkens der führenden Militärmacht der NATO geworden ist. Das sollte das wichtigste Thema bei der US-Präsidentschaftswahl sein.

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