Scott Ritter: „Alle sollten große Angst haben“

Der 71. wöchentliche Zoom-Dialog der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 11.10. war eine ernüchternde Erfahrung für alle, die den Vortrag von Scott Ritter über die Gefahr eines Atomkriegs als Folge von Israels Angriffen auf den Libanon gesehen haben. Ritter, ein angesehener ehemaliger UN-Waffeninspektor, sprach nach Helga Zepp-LaRouche, der Initiatorin der IPC.

Zepp-LaRouche beschrieb bei dem Treffen sowie bei späteren Gelegenheiten die „zwei Pulverfässer“ in der Ukraine und in Südwestasien, auf denen die Menschheit sitzt. Nach einem Überblick über den Vorstoß, den „Druck auf Moskau zu erhöhen“, indem man die Beschränkungen für den ukrainischen Einsatz von Langstreckenraketen aufhebt, befaßte sie sich mit den Spannungen zwischen Israel und dem Iran. Es sei immer noch unklar, ob die Netanjahu-Regierung „nur“ die iranischen Ölraffinerien oder auch die Atomanlagen angreift, „in der Erwartung, daß die USA ihr volle Rückendeckung geben“.

Ritter begann dann sehr offen: „Ich werde den Trend fortsetzen, allen Zuhörern Angst einzujagen, denn Sie sollten wirklich große Angst haben… Die Welt ist nicht sicherer als bei meiner letzten Rede, sie ist sogar noch gefährlicher geworden. Die Situation in der Ukraine stellt sich weiter so dar, daß sie uns akut an den Rand eines Atomkriegs bringt – nichts, was man erst irgendwann in der Zukunft sehen sollte. Ein einziger Federstrich, der Angriffe mit von der NATO und den Vereinigten Staaten gebauten und gesteuerten Langstreckenwaffen auf Rußland erlaubt, wird eine russische Antwort hervorrufen, die zu einem Krieg zwischen Rußland und der NATO führt, der wiederum zu einem nuklearen Schlagabtausch führt, bis zu einem allgemeinen Atomkrieg, der uns alle umbringt.“

In Bezug auf den Iran erklärte Ritter, die vor Jahren erlassene Fatwa des Staatsführers gegen den Bau von Atomwaffen „kann unter bestimmten Umständen rückgängig gemacht werden. Einer dieser Umstände ist: Wenn der Feind versucht, eine bestimmte Art von Waffe gegen uns einzusetzen, können wir dieselbe Waffe gegen den Feind einsetzen.“ Und Israel drohe damit, Irans Atomanlagen anzugreifen, wofür es Atomwaffen einsetzen müßte.

Ritter zufolge ist der Iran in der Lage, einfache Atombomben zu bauen, sowie eine Rakete, die sie transportiert, wenn das Uran sehr bald auf das erforderliche Niveau angereichert ist. Seiner Einschätzung nach könnten drei bis fünf iranische Atombomben ausreichen, um Israel für immer zu zerstören. „Das ist ein völlig neues Paradigma, das alle roten Linien in Frage stellt.“

Zepp-LaRouche und Ritter riefen dazu auf, für die Veranstaltung und das Konzert am 26.10. in New York zu mobilisieren (s.u.).