Rußland drängt auf ein neues internationales Zahlungssystem

Die Ankündigung des russischen Präsidenten Putin zur Eröffnung der Sitzung der ständigen Mitglieder des russischen Sicherheitsrates am 4.10. überraschte viele Beobachter im Westen, die erwartet hätten, daß er über den Krieg in der Ukraine, den Verteidigungshaushalt oder den Konflikt in Südwestasien sprechen würde. Aber nein. Die Webseite des Kremls zitiert ihn:

„Heute schlage ich vor, daß wir über Maßnahmen zur Einrichtung eines internationalen Zahlungssystems sprechen. Wir sind uns alle bewußt, daß das im gegenwärtigen Umfeld eine ernste Aufgabe und eine der größten Herausforderungen ist, vor denen wir stehen. Insgesamt schreitet diese Arbeit stetig voran, aber es ist wichtig, daß wir alle Probleme sofort angehen und die notwendigen Schritte planen, um die Schwierigkeiten zu überwinden, die außerhalb unserer Grenzen für uns entstehen.“

Mehr wurde über den Inhalt des Treffens nicht berichtet. Doch die Erklärung läßt darauf schließen, daß sich die russische Führung darüber bewußt ist, daß das eigentliche Motiv der anglo-amerikanisch geführten Kriegspolitik im Zusammenbruch des westlichen Finanzsystems liegt. Und ohne diese finanziell-monetäre Schlagkraft zerfällt das „Empire“.

Die Frage einer Handelswährung und eines Zahlungssystems wird auch ganz oben auf der Tagesordnung der BRICS-plus-Gipfels vom 22.-24.10. im russischen Kasan stehen.