Notfall-Pressekonferenz in Washington zur Abwendung der Gefahr eines Atomkrieges

Am 3.6. hinderte das US-Außenministerium den US-Bürger Scott Ritter daran, eine Reise nach St. Petersburg in Rußland anzutreten, und beschlagnahmte seinen Reisepaß. Ritter, ein ehemaliger US-Marineoffizier und UN-Waffeninspekteur, der sich zu einem prominenten Gegner der aktuellen Kriegspolitik entwickelt hat, wollte am Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg (SPIEF) teilnehmen. Er konnte dann zumindest per Zoom auf einer Podiumsdiskussion des SPIEF sprechen.

Der Inhalt, den Ritter dort zur Sprache bringen wollte, liefert die Erklärung, warum die US-Regierung so brutal in die Meinungs- und Reisefreiheit eingegriffen hat: Er wollte darlegen, warum man dringend die Beziehungen zwischen den USA und Rußland verbessern und die Gefahr eines atomaren Dritten Weltkriegs, die die gegenwärtige Haltung der NATO gegenüber Rußland in der Ukraine heraufbeschwört, stoppen muß.

Die Angriffe auf ein kritisches russisches Frühwarn-Radarsystem in Armawir Ende Mai, angeblich durch „ukrainische“ Drohnen, hätten einen Krieg auslösen können, indem sie Rußland in der Überzeugung bestärken, daß die NATO und der Westen das Frühwarnsystem „blenden“ wollen, um einen möglichen „präventiven Enthauptungsschlag“ der USA und der NATO gegen Rußland vorzubereiten (s. SAS 22, 23/24). Präsident Putin hat genau diese Befürchtung mehrfach öffentlich geäußert, und es ist der Gipfel der arroganten Dummheit des Westens, dies als „Bluff“ abzutun, wie es jetzt so viele in Washington, London und anderen NATO-Hauptstädten tun. Genauso gefährlich ist der Versuch, oppositionelle Stimmen zum Schweigen zu bringen, die als eine Art „Frühwarnsystem“ in der strategischen Analyse fungieren – diejenigen, die vor der Gefahr eines Atomkriegs warnen und Alternativen zur Konfrontation aufzeigen.

In Anbetracht der Dringlichkeit hat das Schiller-Institut schnell gehandelt und für den 12.6. im Nationalen Presseclub in Washington eine Notfall-Pressekonferenz anberaumt, an der Scott Ritter und drei weitere Experten teilnehmen werden: Oberst a.D. Richard H. Black, ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee im Pentagon und ehemaliger Landessenator in Virginia, Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), und Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts.

Wir werden in der nächsten Ausgabe über die Veranstaltung berichten.

Ritter hat in verschiedenen Interviews nach der Beschlagnahme seines Passes darauf hingewiesen, daß er auf der Liste der zu eliminierenden „Informationsterroristen“ steht, die das ukrainische Zentrum für Desinformationsbekämpfung erstellt, das wiederum vom US-Außenministerium finanziert wird. (Auch führende Vertreter des Schiller-Instituts, darunter Helga Zepp-LaRouche, stehen auf dieser „Abschußliste“, siehe SAS 16, 22/24). Er erklärte auch, er wolle auf dem SPIEF über den Übergang zu einer multipolaren Welt durch die BRICS sprechen, und diesen Übergang wolle das Außenministerium unbedingt verhindern.