Hurrikan Helene offenbart Zusammenbruch der physischen Wirtschaft der USA

Am 27.9. traf der verheerende Hurrikan Helene (Kategorie 4) auf die Golfküste Floridas und zog schnell nach Norden, es fielen rekordverdächtige Regenmengen. In fünf US-Bundesstaaten wurde der Notstand ausgerufen, mehr als 3 Millionen Haushalte waren ohne Strom.

Als sich die Lage vor Ort verschlechterte und Hilfe nur schleppend ankam, berichtete Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas am 3.10., die Mittel der Notstandsbehörde FEMA würden knapp. „Die FEMA hat nicht genug Mittel, um die Saison zu überstehen.“ Zu dem Zeitpunkt steuerte ein neuer starker Sturm, Hurrikan Milton, auf Tampa in Florida zu.

Die Ankündigung fiel mit der Bewilligung von weiteren 20 Mrd.$ für FEMA zusammen, was ein übles Parteiengezänk auslöste – keine Überraschung 30 Tage vor der Präsidentschaftswahl. Die Republikaner beschuldigten die Biden-Harris-Regierung, lieber Geld für Kriege und Einwanderer auszugeben, als Amerikanern zu helfen, während die Demokraten den Republikanern vorwarfen, Mittel für notwendige Infrastruktur zu blockieren. Es wird keine Sitzung des Kongresses geben, um die Mittel zu bewilligen.

Die Kritik beider Seiten ist berechtigt, verfehlt jedoch den Kern: Die US-Wirtschaft arbeitet unterhalb der Gewinnschwelle und verfügt nicht über die physischen Kapazitäten für Notfälle. Infrastruktur hat keine Priorität, wegen des absurden monetaristischen Wirtschaftsdenkens setzt man z.B. statt auf öffentliche Infrastrukturinvestitionen auf öffentlich-private Partnerschaften, was gutvernetzten reichen Kreisen Profit verschafft und in eine feudale Mentalität zurückführt. Oder man setzt auf „Umlageverfahren“, bei denen Nutzungsgebühren die Ausgaben decken müssen. Nimmt man noch die verrückten grünen Vorschriften hinzu – eine der Hauptursachen für den Niedergang der lebenswichtigen industriellen Basis -, sind Katastrophen praktisch vorprogrammiert.

Man vergleiche dies mit der Reaktion von Präsident Franklin Roosevelt auf die Hochwasserkatastrophen 1937-38. Die Biden-Regierung entsandte nach einer Woche 6700 Einsatzkräfte, um die kleinen Einheiten der Nationalgarde in den Bundesstaaten zu verstärken. Dagegen setzte Harry Hopkins, den Roosevelt zum Hochwasser-Hilfskommissar ernannte, im Januar 1937 bei der Flut im Ohio-Tal 200.000 Arbeiter der Work Progress Administration (WPA) ein, um beim Wiederaufbau zu helfen, sowie im September 1938 100.000 WPA-Arbeiter, um innerhalb von 18 Stunden Sandsäcke zu stapeln, Staudämme zu reparieren und bei Evakuierungen bei Überschwemmungen in Neuengland zu helfen.

Für Roosevelt waren solche Nothilfemaßnahmen, zusammen mit großen Infrastrukturausgaben, ein wesentliches Element für den Aufschwung aus der Großen Depression. Heutige Politiker wollen nicht wahrhaben, daß Mangel an Hilfsgeldern und Fachpersonal zusammen mit dem Zusammenbruch der alternden Infrastruktur Symptome des Zusammenbruchs der amerikanischen Realwirtschaft sind. (Zur Geschichte siehe auch: https://larouchepub.com/eiw/public/2012/eirv39n44-20121109/50_3944.pdf)