Dr. Mahathir bietet EIR eine fundierte Sicht auf den Globalen Süden

Der ehemalige malaysische Ministerpräsident Mahathir bin Mohamad ist eine bemerkenswerte historische Führungspersönlichkeit des Globalen Südens und kämpft auch heute noch im Alter von 99 Jahren für das Recht aller Nationen und Völker auf Entwicklung gegen alle Formen von Imperialismus. 22 Jahre lang, von 1981 bis 2003, war er Ministerpräsident, auch während der sog. „Asienkrise“, und widersetzte sich auf einzigartige Weise dem Vorstoß des IWF und der Hedgefonds, insbesondere George Soros, die Volkswirtschaften Asiens und eines Großteils der Entwicklungsländer zu plündern und zu ruinieren. In einem Exklusivinterview vom 6.10. mit Mike Billington von der EIR-Redaktion spricht Dr. Mahathir über seine damalige Rolle bei der Einführung von Währungskontrollen, die die malaysische Wirtschaft vor den Devisenspekulanten retteten, die das Land schwächen und ausplündern wollten.

Er führt die heutige Weltfinanzkrise auf die Wende von 1971 zurück, als die „freien Wechselkurse“ eingeführt und das Bretton-Woods-System zerstört wurden. Als Folge davon habe der Dollar massiv gegenüber dem Gold an Wert verloren und könne nicht mehr als Weltreservewährung dienen. Deshalb müsse man zu festen Wechselkursen zurückkehren. Mahathir betont auch, damit sich die Weltwirtschaft erholen kann, müsse die Politik der permanenten Kriege enden.

Leider scheine es jedoch so, daß „das westliche Bündnis immer einen Feind braucht. Es herrscht die Meinung vor, daß der Krieg [gegen Rußland] dieses Problem lösen würde, aber Krieg wird das Problem nicht lösen. Es führt zu größeren Kriegen, zu einem Dritten Weltkrieg. Das ist es, was ich befürchte.“

Die Lösung bestehe darin, das Ost-West-Paradigma durch eine blockfreie Politik abzulösen. „Die Welt ist immer noch in zwei sich gegenüberstehende Blöcke geteilt, den Osten und den Westen. Und andere Länder fühlen sich unter Druck gesetzt, sich dem einen oder anderen anzuschließen. Aber diese Länder wollen nicht in die Konfrontation zwischen den USA und China und Rußland hineingezogen werden. Deshalb ist es wieder an der Zeit, über die Blockfreiheit nachzudenken, wie sie von Sukarno vorgeschlagen wurde.“ (Der Präsident Indonesiens, der 1955 zu den Gründern der Bewegung der Blockfreien gehörte.)

Für Dr. Mahathir gilt: „Wir brauchen keine Blöcke im Osten oder Westen, sondern eine Welt, in der alle gleich sind.“ Zu Gaza sagt er, dieser Völkermord sei nur möglich, weil die USA Israels kriminelle Handlungen uneingeschränkt unterstützen und jedem drohen, der es wage, sich dagegen zu stellen. Gleichzeitig würden die USA Taiwan zur Konfrontation mit Peking drängen und die ASEAN-Staaten auffordern, Partei zu ergreifen, was diese nicht wollen.