Amerika in der selbst verursachten Schuldenfalle gefangen

Die Federal Reserve Bank von Atlanta hat eine Studie veröffentlicht, wonach schätzungsweise 13 Billionen Dollar von Offshore-Banken geschaffen werden, die ihren Sitz außerhalb der USA haben. Die Studie erfaßt das wahre Ausmaß der Spekulationsblase nur unvollständig, verweist aber richtig auf das Problem der Geldschöpfung durch private Interessen außerhalb der souveränen Kontrolle der USA sowie auf die Rolle Londons als Initiator dieser Entwicklung. Dieses System unkontrollierter Geldschöpfung erzeugt in Kombination mit der Geldvermehrung der Zentralbanken und der außer Kontrolle geratenen Staatsverschuldung die Dynamik, die uns auf einen Weltkrieg hintreibt. Es ist auch ein Krebsgeschwür, das entfernt werden muß, wenn die USA und der Westen insgesamt Teil eines neuen, regulierten Weltwährungs- und Finanzsystems sein wollen.

In der Studie heißt es: „Banken mit Sitz außerhalb der Vereinigten Staaten müssen fällig werdende Dollarverbindlichkeiten aus einem Bestand an Einlagen und Anleihen in Höhe von 16 Billionen Dollar erneuern. Etwa 3 Billionen Dollar dieser Verpflichtungen sind bei Niederlassungen und Tochtergesellschaften in den Vereinigten Staaten verbucht. Im Prinzip haben diese ausländischen Bankfilialen in den Vereinigten Staaten bei Bedarf Zugang zu Dollar-Finanzierungen über das Diskontfenster der Federal Reserve. Banken mit Hauptsitz außerhalb der Vereinigten Staaten haben jedoch weitere 13 Billionen Dollar an Dollarverbindlichkeiten, die außerhalb der Vereinigten Staaten verbucht sind. Das Diskontfenster der Fed bietet keine direkte Absicherung für diese Verbindlichkeiten.“ Was passiert also, wenn dort Spekulationsgeschäfte schiefgehen und ein großer Bankrott das System zum Einsturz zu bringen droht?

In der Praxis ist die Fed dann gezwungen, einzugreifen, um einen Systemkollaps zu verhindern. Mit anderen Worten, die USA sitzen in einer Schuldenfalle, die sie durch die Entstaatlichung ihrer Währung selbst verursacht haben.

Eine solche Situation ist in den letzten Jahren mindestens zweimal eingetreten, und in beiden Fällen hat die Fed mit riesigen Devisenswaps mit den anderen großen Zentralbanken eingegriffen. Zu Beginn der Pandemie im März 2020 stieg die Summe der ausstehenden wöchentlichen Dollar-Swaps der Fed von etwa 5 Mrd.$ am 4.3. auf über 168 Mrd.$ am 18.3., auf 205 Mrd.$ am 25.3. und Ende Mai schließlich auf ca. 450 Mrd. $. Die Fed mußte im wesentlichen den weltweiten Ausverkauf sonst unverkäuflicher, verlustbringender Vermögenswerte finanzieren, indem sie ausländischen Zentralbanken Dollars zur Verfügung stellte, um diese Vermögenswerte zu kaufen und so eine Flutwelle von Verlusten aufzuhalten. Im September 2022 wiederholte sich die Situation im britischen Bankensystem, als das Budget der Regierung von Liz Truss die britische Anleihenkrise auslöste. Ein weiteres Beispiel ist die extrem schwierige Übernahme der Credit Suisse durch die UBS mit Hilfe massiver Dollarkredite der Fed an die Schweizer Zentralbank.

Der Bericht der Fed von Atlanta skizziert auch die Geschichte des Devisenmarktes und macht keinen Hehl daraus, daß die „Entnationalisierung“ des Dollars von London ausging – was Lyndon LaRouche und diese Publikation oft betont haben. Britische Banken etablierten mit ihren Dollareinlagen den Eurodollarmarkt und vergaben unter Umgehung der Beschränkungen der Fed Kredite zu hohen Zinssätzen, insbesondere an Länder, die damals Dritte Welt genannt wurden, was zur „Schuldenbombe“ der 70er Jahre führte.

Der Bericht liefert weitere Argumente für die dringend notwendige Wiedereinführung einer Glass-Steagall-Bankentrennung, um das Zockerkasino zu schließen und um die Dynamik zu stoppen, die die Welt in den Dritten Weltkrieg drängt.