Israels Politik treibt Annäherung unter den islamischen Staaten voran

„Wohin steuert Israel, wenn die einzige Perspektive, die seine Führer bieten, der Krieg ist?“ Diese Frage stellt eine der führenden israelischen Tageszeitungen, Haaretz, am 2.10. In dem Leitartikel heißt es weiter: „Israel macht riesige Schritte in Richtung eines regionalen Krieges, während sich die Welt immer wieder fragt: Was will es? Wohin geht es?“.

Wie wir schon oft geschrieben haben, kann die Politik, die die extremistischen Zionisten in Israels Regierung auf Drängen der anglo-amerikanischen Kriegspartei betreiben, nur dazu führen, immer mehr Feinde unter den Nachbarn zu schaffen und die eigene Sicherheit massiv zu gefährden. Leider, aber nicht überraschend, führt es auch zu einem Anstieg des Antisemitismus weltweit.

Haaretz macht auch auf die Intervention des jordanischen Außenministers Ayman Safadi bei der UNO am 27.9. aufmerksam, wo er „unmißverständlich“ erklärte, daß alle Mitglieder des muslimisch-arabischen Ausschusses „bereit sind, Israels Sicherheit zu garantieren, wenn Israel die Besatzung beendet und die Entstehung eines palästinensischen Staates zuläßt“.

Der iranische Präsident Peseschkian gibt sich bisher zurückhaltend, aber die Lage könnte schnell eskalieren. Letzte Woche reiste er nach Doha zum Asiatischen Kooperationsdialog (ACD), wo ihm die arabischen Golfstaaten laut Reuters versicherten, daß sie im Falle eines Krieges zwischen dem Iran und Israel neutral bleiben würden. D.h., sie würden wahrscheinlich den USA nicht erlauben, ihre Luftwaffenstützpunkte dort für einen Angriff auf den Iran zu nutzen.

Peseschkian hatte auch ein sehr wichtiges Treffen mit dem saudischen Außenminister, Prinz Faisal bin Farhan Al Saud, bei dem sie vereinbarten, ihre Differenzen zu begraben und freundschaftliche Beziehungen aufzubauen. Prinz Faisal hat in einem Gastbeitrag in der Financial Times betont, daß Saudi-Arabien erst diplomatische Beziehungen zu Israel aufnehmen wird, wenn ein unabhängiger palästinensischer Staat gegründet ist.

Aus den USA wird Israel lautstark zur Eskalation aufgefordert. Präsident Biden machte deutlich, daß Israel das Recht habe, den Iran anzugreifen, es ihm aber lieber wäre, wenn es keine Ölfelder oder Atomanlagen bombardiert. Donald Trump kritisierte Biden auf einer Veranstaltung am 4.10. mit den Worten: „Die Antwort hätte lauten müssen, erst die Nuklearanlagen treffen und sich später um den Rest kümmern.“

Unterdessen geht der Massenmord im Gazastreifen weiter, während der Libanon bombardiert wird und große Landstriche menschenleer werden.