Scott Ritter verurteilt Angriff auf freie Meinungsäußerung und freie Presse: „Ich lasse mich nicht zum Schweigen bringen!“

Am 7.8. durchsuchten FBI- und andere Beamte unangekündigt das Haus von Scott Ritter, einem Marinesoldaten a.D., ehemaligen UN-Waffeninspekteur, Mitglied der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS) und entschiedenen Gegner der Kriegs- und Regimewechselpolitik der USA. Ritter ist häufiger Gast bei Veranstaltungen des Schiller-Instituts und der Internationalen Friedenskoalition (IPC). Auf dem Zoom-Treffen der IPC am 16.8. erläuterte er die Gründe, warum die Kriegspartei ihn zum Schweigen bringen will. Es folgen Auszüge.

„Ich bin überzeugt, daß wir vor einer der größten existentiellen Bedrohungen für den Fortbestand der Menschheit stehen, nämlich der drohenden Gefahr eines Atomkonflikts zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland… Ich spreche schon seit einiger Zeit über die Gefahr eines Atomkrieges… Die [amerikanische] Demokratie wurde korrumpiert durch einen permanenten Militärisch-Industriellen Komplex, der mit dem US-Kongreß verbandelt ist. Wir sind ein Land, das süchtig nach Krieg ist; unsere Wirtschaft braucht den Krieg. Damit Amerika weiter existieren kann, müssen wir ständig auf der Suche nach Konflikten sein, die den Militärisch-Industriellen Komplex füttern.

Wer sich dagegen ausspricht, wird als Feind ins Visier genommen. Ich werde als Feind der Vereinigten Staaten ins Visier genommen. Letzte Woche gab es eine Razzia bei mir zuhause. Nicht von 400 Spezialagenten [wie bei der Razzia im Haus von Lyndon LaRouche 1986], aber mehr als 20 – eine unangenehme Erfahrung, gelinde gesagt.

Mein Verbrechen ist überhaupt keines. Man wirft mir vor, ich hätte mich nicht als ausländischer Agent nach dem Foreign Agent Registration Act registriert. Warum habe ich mich nicht als ausländischer Agent registrieren lassen? Weil ich kein ausländischer Agent bin; ich bin Journalist. Ich bin ein Mitglied der Presse. Ich bin ein loyaler Amerikaner. Ich arbeite für mich selbst, und meine Pflichten und Loyalitäten gelten ausschließlich den Vereinigten Staaten von Amerika. Ich bin jemand, der einen Eid geschworen hat, die Verfassung gegen alle Feinde im In- und Ausland zu verteidigen…

Wovor haben sie Angst? Sie haben Angst davor, daß ich die Lügen der Regierung über den Konflikt in der Ukraine… und über Rußland – die die Krankheit der Russophobie verbreiten – anprangere…

Das Justizministerium und das FBI wollen uns zu einem sehr gefährlichen Verhalten zwingen. Ich erinnere die Menschen daran, daß die Redefreiheit genau das ist: Redefreiheit! Da darf es praktisch keine Einschränkungen geben. Sicher, man darf nicht in einem vollbesetzten Theater aufspringen und „Feuer!“ schreien, aber man darf die schlechte Politik der Regierung anprangern. Genau das ist sogar die Pflicht und Verantwortung der amerikanischen Bürger und einer freien Presse…

Die Biden-Administration hat offen zugegeben, daß sie selektiv Geheimdienstinformationen freigibt, obwohl sie weiß, daß sie falsch sind und weiß, daß sie unvollständig sind, und der Zweck ist, sie unter den Amerikanern zu verbreiten, um die Debatte zu beeinflussen. Das amerikanische Volk wird von der Regierung über den Konflikt in der Ukraine getäuscht, und wegen dieser Täuschung kennt das amerikanische Volk nicht die Gefahren, die zu einem Atomkrieg führen können. Deshalb ist es die Pflicht einer freien Presse, offen zu sprechen.

Und das tue ich, und das tun andere auch. Und jetzt versuchen sie, uns zum Schweigen zu bringen. Deshalb möchte ich alle bitten, wach zu sein für das, was hier geschieht. Wie Helga [Zepp-LaRouche] sagte: Wenn die Menschen Lyndon LaRouche nach der Razzia in seinem Haus verteidigt hätten, dann gäbe es diese Exzesse heute vielleicht nicht.