US-Außenministerium will Putsch in Venezuela – das eigentliche Ziel sind die BRICS

Nur naive Beobachter glauben, daß es bei der internationalen Aufregung um die Präsidentschaftswahl in Venezuela vom 28.7. tatsächlich um Wahlbetrug geht, wie es der US-NATO-Block lautstark behauptet. Es wird täglich offensichtlicher, daß versucht wird, mit allen Mitteln einen blutigen Regimewechsel herbeizuführen. Venezuela ist eines der vielen Länder des Globalen Südens, die nach jahrelangen mörderischen Wirtschaftssanktionen eine BRICS-Mitgliedschaft beantragt, sich Chinas Gürtel- und Straßen-Initiative angeschlossen und Rußland um Unterstützung bei der Wirtschaftsentwicklung gebeten haben. Gegen die US-NATO-Pläne für Venezuela und die gesamte Region stehen drei große iberoamerikanische Länder: Brasilien, Mexiko und Kolumbien; sie ahnen, daß die USA gewaltsam eingreifen würden, um angeblich „die Ruhe wiederherzustellen“, wenn Chaos und Konflikt in Venezuela ausbrechen und auf die Region übergreifen.

Nach Schließung der Wahllokale am 28.7., noch bevor die Stimmen ausgezählt waren, verkündete die US-Wahlforschungsfirma Edison Research (deren „Umfragen“ auch als Vorwand für einen Regimewechsel in Georgien dienen sollen): „Der Oppositionskandidat Edmundo González wird in einem Erdrutschsieg Nicolás Maduro besiegen und der nächste Präsident Venezuelas werden.“ Diese Prognose stützte sich auf eine Umfrage bei ganzen 6846 von fast 10 Millionen Wählern.

Als der Nationale Wahlrat Venezuelas (CNE) am nächsten Morgen bekanntgab, nach Auszählung von etwa 80% der Stimmen sei Präsident Maduro mit 51,2% zu 44,2% wiedergewählt worden, behaupteten die Oppositionskräfte unter Führung der neoliberalen Wall-Street-Ideologin Maria Corina Machado, González hätte mit 70% haushoch gewonnen, und forderten dessen internationale Anerkennung.

Der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) Luis Almagro, eine Marionette des US-Außenministeriums, der schon eine Schlüsselrolle bei den gewaltsamen Umwälzungen in Bolivien 2019 spielte, veröffentlichte einen 23seitigen Bericht, in dem er die Wahlen für gefälscht erklärte. Daraufhin wurde am 31.7. eine Sitzung des Ständigen Rates der OAS einberufen, um eine Resolution zu verabschieden, die den „Wahlbetrug“ offiziell verurteilt – das scheiterte jedoch daran, daß Brasilien, Kolumbien und Mexiko dagegen stimmten. Nichtsdestotrotz erklärte US-Außenminister Tony Blinken am nächsten Tag González zum Sieger mit „uneinholbarem Vorsprung“ und bot Washingtons Hilfe beim Übergang zu einer neuen Regierung an.

Der brasilianische Präsident Lula da Silva hat in Abstimmung mit Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador und Kolumbiens Präsident Gustavo Petro die Führung bei der Organisation einer Lösung der Krise in Venezuela durch Dialog und Verhandlungen übernommen. Die drei Präsidenten riefen die Wahlbehörden des Landes in einer gemeinsamen Erklärung dazu auf, die offiziellen Wahlergebnisse unverzüglich zu veröffentlichen, und forderten alle „politischen und gesellschaftlichen Akteure auf, bei ihren Demonstrationen und öffentlichen Veranstaltungen äußerste Vorsicht und Zurückhaltung walten zu lassen“, um eine Eskalation der Gewalt zu vermeiden. Sie betonten, die Kontroverse ließe sich nur mit institutionellen Mitteln lösen.