Afrikanische Energiebank soll die Kredite liefern, die der Westen verweigert

Afrika hat seine eigene Energiebank gegründet, um die Nutzung der Kohlenwasserstoffvorkommen des Kontinents zu finanzieren und die Kredite zu vergeben, die westliche Finanzinstitutionen im Namen der Energiewende verweigern. Die Satzung der Afrikanischen Energiebank, die der Verband der afrikanischen Erdölproduzenten APPO im Mai 2022 vorgeschlagen hatte, wurde im Juni unterzeichnet, und am 4.7. wurde Abuja in Nigeria als Sitz der Bank ausgewählt, die im September ihre Arbeit aufnehmen wird.

Die neue Bank ist ein Joint Venture zwischen der Afrikanischen Export-Import-Bank (Afreximbank) und der APPO mit ihren Mitgliedsstaaten (Ägypten, Äquatorialguinea, Algerien, Angola, Benin, Côte d’Ivoire, Demokratische Republik Kongo, Gabun, Ghana, Kamerun, Libyen, Namibia, Niger, Nigeria, Republik Kongo, Senegal, Südafrika und Tschad).

Bei der Unterzeichnung der Charta der Bank am 4.6. in Kairo erklärte APPO-Generalsekretär Dr. Omar Farouk Ibrahim: „Zu lange war die afrikanische Öl- und Gasindustrie von außerafrikanischen Finanzierungen abhängig. Wir hielten die ausländische Finanzierung unserer Öl- und Gasprojekte für selbstverständlich, bis wir durch das Auftauchen der Energiewende erkannten, daß diejenigen, von denen wir jahrzehntelang abhängig waren, beschlossen haben, uns im Stich zu lassen.“ Der Kontinent könne es sich nicht leisten, auf Öl und Gas zu verzichten, wenn der größte Teil seiner Bevölkerung keinen Zugang zu Energie hat. Immerhin verfügt Afrika über 125 Mrd. Barrel bekannte Rohölreserven und 17 Billionen Kubikmeter Gasreserven, und es gibt ständig neue Funde.

Ibrahim wurde vom geschäftsführenden Vorsitzenden der Afrikanischen Energiekammer, Nj Ayuk, in einem Interview unterstützt, das dieser zur Vorbereitung der kommenden Afrikanischen Energiewoche im November in Kapstadt gab. In dem Interview mit Arise News, das am 24.7. bei Pan African Visions erschien, sagte Ayuk: „Wir haben es satt, daß über Afrika herablassend gesprochen wird, als befänden wir uns im finsteren Mittelalter oder seien der schwarze Kontinent. Wir sollten stolz auf unseren Kontinent sein und unsere Möglichkeiten präsentieren, und ich danke Gott, daß wir die Gelegenheit haben, das zu zeigen, und zwar in der besten Form.“

Der afrikanische Kontinent stehe im Zentrum des globalen Diskurses „wegen einer wichtigen Sache: Energiearmut. Ich denke, zu einer Zeit, in der viele sagen, daß wir wegen des Klimawandels auf die Öl- und Gasressourcen verzichten müssen, sagen die Afrikaner heute: Nein, es ist für uns an der Zeit, daß wir uns entwickeln. Wir haben immer noch 600 Millionen Menschen ohne Zugang zu Elektrizität und 900 Millionen ohne Zugang zu sauberen Kochmöglichkeiten.“ Afrika müsse industrialisiert werden.